Pädagogische Konzeption

der Kindertagesstätte ZAUBERWALD in Dörnberg

Tagesstätte der Gemeinden Dörnberg, Charlottenberg und Horhausen
Erstellt im Sommer 2012, zur Umstrukturierung vom Kindergarten zur Kindertagesstätte.

1.Vorwort

Wenn ein Kind kritisiert wird,
lernt es, zu verurteilen.
Wenn ein Kind angefeindet wird,
lernt es zu kämpfen.
Wenn ein Kind verspottet wird,
lernt es, schüchtern zu sein.
Wenn ein Kind beschämt wird,
lernt es, sich schuldig zu fühlen.
Wenn ein Kind verstanden und toleriert wird,
lernt es geduldig zu sein.
Wenn ein Kind ermutigt wird,
lernt es sich selbst zu schätzen.
Wenn ein Kind gerecht behandelt wird,
lernt es, gerecht zu sein.
(S.Stöcklin-Meier)

2. Charakteristik der Einrichtung

Dörnberg besteht aus den Ortsteilen Dörnberg, Dörnberg-Hütte und Kalkofen. Dörnberg liegt idyllisch zwischen Wiesen und Feldern, etwas abseits der Hauptverkehrsstraßen. Ein ruhiger Ort, in dem sich gut wohnen lässt. Der Kindergarten befindet sich am Ortsrand, direkt neben Dorfgemeinschaftshaus und Feuerwehr. Der große Parkplatz, sowie der angrenzende Bolzplatz bieten zusätzlich zum Kindergarten-Außengelände vielfältige Möglichkeiten der Nutzung. Im Jahre 2005 wurde in Dörnberg ein zweigruppiger Kindergarten erbaut, um dem Platzmangel an bestehenden Kindergartenplätzen in den umliegenden Gemeinden entgegenzuwirken. Die Ortsgemeinde Dörnberg stellte dazu das Grundstück zur Verfügung. Die evangelische Kirchengemeinde übernahm die Trägerschaft – eine sog. Nullträgerschaft. Der ev. Kirchengemeinde oblagen alle konzeptionellen, pädagogischen und personellen Angelegenheiten. Die Solidargemeinschaft, bestehend aus nahezu allen Ortsgemeinden der Esterau, übernahmen die Finanzierung. Im Ev. Kindergarten Dörnberg konnten 50 Teilzeitplätze für Kinder im Alter von 3 – 6 Jahren angeboten werden. Diese Plätze reichten noch nicht aus, um allen Kindern ab dem 3. Lebensjahr einen Platz zur Verfügung zu stellen. Von Seiten des Kreises wurde eine neue Zuordnung vorgenommen, d. h. die Kinder der versch. Ortsgemeinden wurden den Kindergartenstandorten Dörnberg, Holzappel, Langenscheid und Eppenrod neu zugeordnet. Laurenburger Kinder sollten in Zukunft nicht mehr nach Dörnberg gehen, sondern nach Holzappel. Dies brachte zunächst für Dörnberg eine große Entlastung, nach einigen Jahren jedoch auch einen großen Einbruch in den Belegungszahlen. Dem versuchte der Kindergarten durch zusätzliche, attraktive Angebote für die Nachmittagszeit entgegenzuwirken, es wurde z. B. Hortbetreuung mit Hausaufgabenhilfe angeboten. Trotzdem musste der Kindergarten im Jahre 2002 um eine Regelgruppe reduziert werden. Die Nachmittagsbetreuung entfiel. Die Kinder wurden nun in Blocköffnungszeiten von 7.30 – 14.30 Uhr betreut. Nach 10 Jahren wurde die Nullträgerschaft neu überdacht und die drei Ortsgemeinden Dörnberg, Charlottenberg und Horhausen übernahmen die gesamte Trägerschaft des Kindergartens. Die Verwaltungskosten, die dem Träger von der Ev. Kirche bisher in Rechnung gestellt wurden, konnten somit eingespart werden. Aufgrund zurückgehender Geburten und der geographischen Lage von Dörnberg (das Dorf liegt etwas abseits der großen Verkehrsstraßen) waren die bestehenden Kindergartenplätze nicht immer alle belegt. So konnten in Dörnberg vor ca. 10 Jahren bereits Plätze für Kinder unter 3 Jahren angeboten werden. In einer Regelgruppe wurden bis zu 6 Kindern unter 3 Jahren mitbetreut. Die Nachfrage nach diesen Plätzen nahm stetig zu, so dass ab dem 01.01.2009 in einer zusätzlichen Krippengruppe max. 10 Kinder im Alter von 0 – 3 Jahren betreut werden konnten. Gleichzeitig wurden 25 Plätze für Regelkinder angeboten. Die familiäre Atmosphäre in der kleinen Einrichtung vermittelte den Kindern – vor allem den jüngeren Kindern – Sicherheit und Geborgenheit. In den letzten Jahren musste sich das Angebot des Kindergartens ständig den Veränderungen in unserer Gesellschaft anpassen. Aus einer kirchlichen Trägerschaft entwickelte sich eine kommunale Trägerschaft, Angebote und Öffnungszeiten änderten sich, es gab personelle Veränderungen. Um dem Kindergarten etwas „Beständiges“ zu geben, wurde von Trägerseite, Eltern, Kindern und Erzieherinnen ein Name gesucht, der zum pädagogischen Konzept passt. So entwickelte sich der Name „Kindergarten Zauberwald“. Ab dem neuen Kindergartenjahr 2012/2013 sind die 25 Plätze der Regelgruppe nicht mehr ausgelastet. Ab August 2012 werden die bestehenden Gruppen in zwei „kleine altersgemischte Gruppen“ umgewandelt. In der Kita „Zauberwald“ können dann 14 Kinder unter 3 Jahren, sowie 16 Kinder im Alter von 3 – 6 Jahren betreut werden. Um dem Bedarf der berufstätigen Eltern gerecht zu werden, können zusätzlich 14 Ganztagsplätze angeboten werden. Die Ganztagsplätze beinhalten ein warmes Mittagessen, welches von einem Caterer angeliefert wird. Die Kosten für die Hauswirtschaftskraft werden anteilmäßig von Träger und Kreis finanziert.

3. Träger, Einzugsgebiet und Organisation

Der Kindergarten ist eine Einrichtung der Ortsgemeinden Charlottenberg, Dörnberg und Horhausen. Die Ortsgemeinde Dörnberg stellt in Absprache mit den beteiligten Gemeinden die Mitarbeiter ein, stellt finanzielle Mittel zur Verfügung und kümmert sich um die „inneren Angelegenheiten“ der Einrichtung. Der Dörnberger Ortsbürgermeister, Norbert Menche, führt die Geschäfte. Die Ortsgemeinde Dörnberg ist Eigentümerin von Immobilie und Grundstück. Alle baulichen Angelegenheiten werden von ihr veranlasst. Der bestehende Kindergartenausschuss setzt sich aus den Bürgermeistern der drei Ortsgemeinden, sowie drei Ratsmitgliedern der jeweiligen Gemeinderäte zusammen. Dieser Ausschuss berät in Kindergartenfragen, trifft Entscheidungen, stellt Anträge und spricht Empfehlungen aus. Zum Einzugsgebiet der Kindertagesstätte gehören die drei Trägergemeinden. Freie Plätze werden auch von Kindern anderer Ortsgemeinden belegt. Dies ist so gewollt, da in Dörnberg auch Kinder unter einem Jahr betreut werden können.

4. Bild vom Kind

Ziel der Kindertagesstätte Zauberwald und ihrer Mitarbeiter ist es, dass alle Kinder von Beginn an die gleichen Chancen haben, von unserer pädagogischen Arbeit zu profitieren. Dabei ist uns bewusst, dass es geschlechtliche, sozial-kulturelle sowie individuelle Unterschiede gibt, welche diese Chance auf Gleichheit erschweren bzw. im besonderen Maße ernst genommen werden müssen. Ein Kind ist kompetent, es kann und will von Beginn seiner Existenz an selbstständig lernen. Neugierig, schöpferisch und phantasievoll forschend eignet es sich durch die aktive Auseinandersetzung mit seiner Umwelt in spielerischer Form die Welt an. Es konstruiert sein Wissen über die Bedeutung der Dinge, indem es handelt (das sich selbst konstruierende Kind). Das Kind initiiert und steuert seine Bildungsprozesse weitgehend selbst, wenn es sich sicher und geborgen fühlt. Angetrieben durch seine angeborene Neugier und die Gewissheit, dass es schon von Anfang an ein vollwertiger für sich selbst verantwortlicher Mensch ist, kann das Kind forschen und nach außen streben. Es kann dabei spielerisch seine Umwelt erkunden und mit ihr kommunizieren, um so eigene Erfahrungen zu sammeln. Es erlebt mit allen Sinnen und entwickelt vielfältige Ausdrucksformen. Ein Kind ist ständig auf der Suche nach Sinn und Bedeutung. Ein Kind ist einem Erwachsenen gegenüber gleichwertig. Es ist jedoch kein kleiner Erwachsener. Ein Kind bringt seine eigene Persönlichkeit mit. Seine Individualität wird von uns akzeptiert. Ein Kind wird von uns ernst genommen und respektiert. Ein Kind hat seinen eigenen Willen. Ein Kind ist fordernd. Ein Kind fordert uns heraus, es überrascht uns und wir können von ihm lernen. Ein Kind ist ein soziales Wesen und Teil einer Gruppe. Kinder entwickeln sich durch das Erleben und Gestalten sozialer Beziehungen. Kinder haben Wünsche und Ideen, wollen sich verständlich machen, sich aktiv beteiligen, Entscheidungen treffen, Konflikte lösen, kommunizieren. Kinder suchen Orientierung, sie setzen sich in Beziehung zu allem, was sie umgibt. Kinder wollen sich bewegen, Kräfte messen, Grenzen erkennen, vielfältige Körpererfahrungen machen. Wir sind uns bewusst, dass unsere eigenen Erfahrungen unser Bild vom Kind beeinflussen. Unser Bild vom Kind ist immer auch davon abhängig, wie wir unsere eigene Kindheit erlebt haben, wie autonom und gleichberechtigt bzw. abhängig und unterdrückt wir uns als Kinder gefühlt haben. Ausgehend von dem oben beschriebenen Bild vom Kind erschließen sich für uns folgende Rechte der Kinder. Jedes Kind hat das Recht:

  • so akzeptiert zu werden, wie es ist
  • aktive, positive Zuwendung und Wärme unabhängig von „Leistungen“
  • in Ruhe gelassen zu werden, sich zurückziehen zu können
  • sich als Person auch gegen Erwachsene oder andere Kinder abzugrenzen
  • zu schlafen oder sich auszuruhen, wenn es müde ist, aber nicht schlafen zu müssen
  • auf einen individuellen Entwicklungsprozess und sein eigenes Tempo dabei
  • auf Auseinandersetzung mit Erwachsenen und Kindern
  • aktiv soziale Kontakte zu gestalten und dabei unterstützt zu werden
  • sich die Spielgefährten selbst auszusuchen
  • auf selbst- und verantwortungsbewusste Bezugspersonen
  • auf eine partnerschaftliche Beziehung zu Erwachsenen
  • zu forschen und zu experimentieren
  • vielfältige Erfahrungen zu machen
  • auf Phantasie und eigene Welten
  • zu lernen, mit Gefahren umzugehen
  • die Konsequenzen des eigenen Verhaltens erfahren zu lernen
  • auf überschaubare, sinnvoll nach kindlichen Bedürfnissen geordnete Räumlichkeiten
  • auf eine vielfältige, anregungsreiche, gefahrenarme Umgebung innerhalb und außerhalb der Einrichtung
  • auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung
  • auf eine Essenssituation, die entspannt und kommunikativ ist: Essen als sinnliches Erlebnis
  • zu essen und zu trinken, wenn es Hunger und Durst hat, aber auch das Recht zu lernen, die eigenen Bedürfnisse im Sinne einer gesunden Entwicklung zu regulieren
  • auf Mitsprache, gehört zu werden und seine eigenen Gefühlsausdruckmöglichkeiten

Der Ausübung dieser Rechte sind im sozialen Gefüge der Kindertagesstätte jedoch natürliche Grenzen gesetzt. Die Freiheit des einen hört dort auf, wo die der anderen anfängt. Dem erwünschten Gleichgewicht zwischen Selbstbestimmung und sozialem Verhalten, dass auch bedeuten muss, Bedürfnisse manchmal zurückzustellen, gilt es gerecht zu werden.

5. Werte und Erziehungsziele

Bildung betrachten wir nicht als Belehrung, sondern als einen aktiven Prozess. Kinder lernen mit allen Sinnen und bilden sich, in dem sie eigensinnig ihren eigenen Fragen nachgehen und sie an die Erwachsenen herantragen. Unsere Einrichtung will hierfür den Rahmen für die Bildungs- und Entwicklungsprozesse in einem strukturierten Alltagskontext bieten. So können die Kinder entsprechend ihrem Alter in einleuchtenden Sinnzusammenhängen komplexe Erfahrungen machen. In Bildungsprozessen verbinden sich kognitive, emotionale und soziale Elemente. Wir verstehen Bildung als einen Selbstbildungsprozess der Kinder, der einer intensiven, pädagogischen Begleitung im Sinn von Anregung und Unterstützung bedarf. Dabei ist die kindliche Neugier eine entscheidende Triebfeder, sich Neues anzueignen, seien es Fähigkeiten, Wissen oder Fertigkeiten. Diese wiederum sind Schlüssel zur Selbständigkeit und notwendigen Unabhängigkeit von anderen Menschen.

5.1. Selbstwertgefühl/ Selbstbewusstsein

Wir möchten die Kinder in ihrem Wesen und Charakter stärken, sie in ihren Ideen und Vorhaben unterstützen. Sie sollen ihre Stärken herausfinden und ihre Schwächen ausgleichen und annehmen. Die Kinder sollen Spaß und Freude daran bekommen sich an neue Sachen heranzuwagen, ihre Grenzen auszutesten und über sie hinauszuwachsen. So lernen sie, ihre Fähigkeiten angemessen einzuschätzen. Zu dieser Kompetenzentwicklung zählt auch die Erkenntnis und Erfahrung, dass die eigene Bedürfnisbefriedigung Interessen anderer entgegenstehen können. Wir möchten die Kinder befähigen, mit Konkurrenzsituationen umzugehen und aushalten zu können. Sie lernen dadurch, Verantwortung für sich zu übernehmen, für ihr eigenes Handeln einzustehen und die Konsequenzen für ihr Verhalten zu erkennen und zu ertragen.

5.2. Ich- Kompetenz/Selbständigkeit

Es ist uns wichtig, die Kinder in ihrer individuellen Persönlichkeit mit all ihren Charaktereigenschaften anzunehmen. Kinder sollen in möglichst vielen Lebensbereichen eigenständig zurechtkommen. Sie sollen Fähigkeiten entwickeln, die sie unabhängiger von anderen Menschen macht. Dafür benötigen sie ein stabiles Umfeld, in dem sie sich sicher fühlen und dazu angeregt werden ihre Fähig- und Fertigkeiten auszuprobieren und sich neue zu erschließen.

5.3. Sozialkompetenzen – Kritikfähigkeit, Konfliktfähigkeit

Die Kinder werden lernen, eigene Standpunkte zu entwickeln und zu vertreten. Dazu gehört auch „Nein“ sagen zu können. Wir möchten, dass die Kinder befähigt werden, mit Konflikten umzugehen, sie als Bestandteil von Beziehungen zu erfahren und angemessene Lösungsstrategien zu entwickeln. Die Kinder sollen die Notwendigkeit von der gegenseitigen Kritik und Anerkennung erfahren und lernen, sie zu äußern und selbst anzunehmen.

5.4. Sachkompetenzen

Kommunikationsfähigkeit: Wir wünschen uns, dass die Kinder einen reichhaltigen Wortschatz erwerben, um sich ihrer Umwelt gut und verständlich mitteilen zu können. Es erleichtert ihnen den Umgang mit anderen Kindern und Erwachsenen, sie können dadurch ihre Bedürfnisse verbalisieren.

5.5. Sozialverhalten

Unser Ziel ist ein partnerschaftliches und rücksichtsvolles Miteinander zwischen den Kindern, aber auch zwischen den Erwachsenen. Die Kinder sollen lernen, ihre Bedürfnisse und Anliegen auch mal zugunsten der Gruppe zurückstellen zu können und die Stärken und Schwächen anderer zu akzeptieren und anzunehmen. Ihnen wird durch das Wirken in der Gruppe auch bewusst gemacht, das Freundschaften und Beziehungen ein wichtiger Bestandteil des Lebens sind. Sie sollen befähigt werden, im sozialen Gefüge (Gesellschaft) zurechtzukommen.

5.6. Bindungsfähigkeit/ Emotionalität

Die Kinder lernen vertrauensvolle, emotionale Bindungen, auch über die Familie hinaus, einzugehen. Die Kinder sollen sich hier sicher und geborgen fühlen, um ihre Emotionen offen zeigen zu können. Uns ist es wichtig, die Kinder mit all ihren Gefühlen aufzufangen, sie ernst zu nehmen und zu begleiten

5.7. Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer

Die Kinder lernen, sich mit allen Sinnen auf eine Sache einzulassen und zu konzentrieren. Die Kinder werden die Erfahrung machen, dass es Befriedigung und Selbstbewusstsein schafft, eine Sache zu Ende zu bringen.

5.8. Kreativität

In unserer Einrichtung soll den Kindern die Möglichkeit gegeben werden, ihre volle Kreativität auszuleben. Durch den freien Zugang und die vielfältigen Materialien können sie nach Lust und Laune ihre Phantasie entfalten. Kreativität ist eine Eigenschaft, die uns Lösungen finden lässt, wenn uns die Regelmäßigkeiten verlassen. Die uns Wege finden lässt, aus scheinbar ausweglosen Situationen. Kreativität belebt und stärkt uns. Sie ist nicht nur in der heutigen Berufswelt unverzichtbar, sondern auch im Alltag nicht mehr weg zu denken.

5.9. Motorische Fähigkeiten

Die Kinder können durch Bewegung die Welt erfahren, sich bewegen bedeutet vorankommen. Kinder brauchen Bewegung, um all ihre Sinne auszuprobieren und entwickeln zu können, sie erfahren die Welt und sich selbst. Sie entwickeln dadurch ein positives Körpergefühl. Über die Bewegung vermittelt sich die Beziehung zwischen Körper, Seele und Intellekt.

5.10. Lebensfreude

Eine positive Grundeinstellung zum Leben ist wohl die Basis der Lebensfreude. Die Vorbildfunktion ist gerade hier besonders prägend. Wenn wir uns über die kleinen Dinge des Lebens freuen und den Kindern so bewusst zeigen, wie glücklich uns ein Lied, eine Raupe oder eine Pfütze machen kann, werden sie mit dieser Sensibilität ins Leben hinaus gehen und viele Momente des Glücks und der Freude finden. Wenn wir einen „Raum“ schaffen für:

  • Wohlbefinden und Geborgenheit
  • ein soziales Miteinander, aus dem Freundschaften hervorgehen können
  • Kinder in Bildung wertschätzend begleiten
  • sie in der Fähigkeit unterstützen, sich selbst und andere positiv zu betrachten …

dann entsteht BEWUSSTSEIN – im bewusstSEIN. LACHEN, täglich und nicht wenig, fördert die Durchblutung und jede Beziehung. Lachen heißt Leichtigkeit, fördert die Gesundheit und bringt unendlich viel Lebensfreude. Darum ist das Lachen ein wichtiger Baustein unsere Arbeit geworden.

6. Rolle und Kompetenzen der Erzieherin

In der Rolle als Erzieherin verstehen wir uns als Begleiter jedes einzelnen Kindes durch den Kindertagesstättenalltag. Mit soviel Nähe wie möglich und soviel Distanz wie nötig gehen wir in jeden neuen Tag. Unseren Kindern Geborgenheit und Sicherheit zu geben und stets für sie präsent zu sein, bestimmt unseren Tagesablauf. Im Spagat zwischen Nähe und Freiraum beobachten wir die Kinder im sozialen Miteinander und ihrer Individualität. Die Förderung jedes einzelnen Kindes erfordert eine ständige Kontrolle des IST-Zustandes und die Abstimmung der pädagogischen Angebote und Spielmaterialien. Fast täglich finden Tür und Angelgespräche mit den Eltern statt - um Verständnis für das Kind und die Eltern zu haben und um ihre Erlebniswelt beidseitig zu verstehen und entsprechend handeln zu können. Stichpunkte im Überblick: Kompetenzen einer Erzieherin

  • aufmerksam und einfühlsam
  • liebevoll und vertrauensvoll
  • verständnisvoll
  • klar und berechenbar
  • ermutigend motivierend
  • kompetent
  • konsequent
  • umsichtig
  • vorausschauend
  • phantasievoll und kreativ
  • gerecht
  • kommunikativ
  • verspielt
  • offen, authentisch, glaubwürdig
  • interessiert
  • reflektierend und kritikfähig
  • belastbar
  • zielorientiert
  • engagiert und flexibel
  • gelassen
7. Materialangebot und Raumgestaltung

Kinder spielen mit allen Dingen und Materialien. Die Kleinen stecken mit Vorliebe alles in den Mund um es richtig zu begreifen – mit ihrem wichtigsten Sinnesorgan, zur Erfahrung der Gegenstände ihres Lebensumfeldes. Diesbezüglich muss der Raum der Nestgruppe sicher und trotzdem anregend gestaltet sein. Abwechslung in den zugänglichen Materialien, lassen den Alltag immer wieder attraktiv werden. Kinder brauchen Bewegung !!! Das bedeutet Platz in den Räumlichkeiten, Möglichkeiten um das Außengelände zu nutzen und Zugang zur Turnhalle der Gemeinde Dörnberg. Sie haben die verschiedensten Angebote an Dingen und Materialien, die die Bewegung anregen (Rollbretter, Fahrzeuge, Schaufeln, Eimer, LKWs, Decken, Trampoline, Reifen, Seile, Kriechtunnel, Bälle, Verkleidungssachen, Bausteine für Bewegungsbaustelle, sämtliche Alltagsmaterialien. (Angefangen von der Zeitung über Kartons, Dosen und Verpackungsmaterial bis hin zur Musik). Die Kinder haben sogar die Möglichkeit einen Raum komplett abzudunkeln und in der Finsternis ihre Sinne zu schulen. In den Gruppenräumen gibt es Bastelmaterial sämtlicher Art. Kleber, Scheren, Papier, Stifte, Tonkarton, Glitzer, Perlen, Wolle, Pinsel, Farben, u.v.m. steht immer zu Verfügung. In unserem Materialraum befinden sich viele interessante Dinge und die Kinder dürfen dort mit uns stöbern und Dinge entdecken, die ihren Phantasien Gestalt geben. Einrichtung der Regelgruppe: Puppenecke, mehrere Tische, eine Kuschelecke, eine riesengroße Fensterfront zum naturnahen Außengelände, ein Waschbecken, Materialschränke, Schränke mit Spielen unterschiedlichster Art. Lego, Duplo, Bausteine, Playmobil, Puppen, Verkleidungssachen, Spiegel, Kissen, Tischspiele, Steck und Konstruktionsspielzeug, Holzeisenbahn, und vieles mehr, ist für alle Kinder immer zugänglich. In der Nestgruppe gibt es eine Kuschelecke, welche die Kinder auch als Rückzugsmöglichkeit (Abgrenzung – Ruhefläche) nutzen können. Eine Matratze zum Rollen und Toben. Verschiedenartige Elemente zum Bauen eines Podestes mit unterschiedlichsten Herausforderungen an den Gleichgewichtssinn, ein Bällehaus, eine Puppenecke, Regalschränke mit allerlei Spielmaterial ... Einen Esstisch, der den Erwachsenen in der Höhe entgegen kommt, mit Bänken und Kinderstühlen in passender Höhe. Es besteht die Möglichkeit, eine Schaukel in der Gruppe aufzuhängen. Der Flur wird als Bewegungsmöglichkeit genutzt. In einem Teil des Flurs befindet sich eine Kletterwand mit den dazugehörigen Fallschutzmatten. Im Waschraum befindet sich der Wickelschrank der Nestgruppe, ein Regal mit den persönlichen Pflegeutensilien der Wickelkinder. Im Schlafraum haben die Kinder Gelegenheit, die Dunkelheit zu erleben, zu kuscheln, Musik zu hören oder sich einfach nur zurück zu ziehen. Gleichzeitig ist dieser Raum der Schlafraum der Kleinen. Da er aber nicht immer gebraucht wird, kann er außerhalb der Schlafenszeit von Kleingruppen genutzt werden. Genauso verhält es sich mit unserer Bärenhöhle, dem zweiten Schlafraum. Solange er nicht für die Mittagsruhe gebraucht wird, eignet er sich sehr gut als Ausweichraum für die Arbeit in Kleingruppen (z. B. Vorschule). Der Turnraum wird regelmäßig von beiden Gruppen genutzt. Es dürfen die Turnmaterialien des hiesigen Turnvereins benutzt werden, die sich im Geräteraum befinden (Kästen, Matten, große Weichbodenmatte, Bänke, Reifen, Bälle etc.)

8. Pädagogische Umsetzung
8.1. Eingewöhnung

„Der Übergang von der Familie in die noch unbekannt Einrichtung bedeutet insbesondere für junge Kinder die große Herausforderung, sich an eine neue Umgebung anzupassen, um Beziehungen zu fremden Personen aufzubauen. Hier sind wesentliche Bedingungen für eine gelingende Eingewöhnung mit ihren sensiblen Phasen besonders sorgfältig zu beachten.“ Generelle Regeln für die Eingewöhnung gibt es nur eine: Kindorientiert ! Das Kind signalisiert uns klar und deutlich, wann es soweit ist, dass es alleine die Einrichtung besuchen kann. In Absprache mit den Eltern, wird immer ganz individuell entschieden wann der richtige Zeitpunkt ist und in welchen Schritten der Zeitraum des Aufenthaltes verlängert wird, um das Kind nicht zu überfordern.

8.2. Die Nestgruppe – Grundlagen/Gedanken unserer Arbeit mit Kindern von null bis drei Jahren

Grundlage der Arbeit in der Nestgruppe ist, dass die Kinder sich unbesorgt und geborgen in vertrauter Umgebung auf Erkundungstour des Lebens in und um die KITA machen können. Die Sozialisation der Kinder ist ihre schwierigste Aufgabe, die sie tagtäglich zu bewältigen haben, in der wir, als Erzieherinnen, die Kinder begleiten, unterstützen und vor allem emotional auffangen. Es gilt, erste Regeln und Grenzen außerhalb des Elternhauses kennenzulernen. Andere Bindungsund Bezugspersonen akzeptieren, die Konsequenz und Leitlinien vorgeben. „Bildung funktioniert nur über Beziehung und Bindung!“ Wir verstehen uns als eine Familieneinrichtung, die ihren Schwerpunkt auf der Familienergänzung bzw. Partnerschaft mit den Eltern hat. Den großen Schritt erstmals aus der Familie heraus, darf man nicht unterschätzen. Für beide Seiten (Eltern wie Kinder) geht es um loslassen und neu orientieren und vor allem Vertrauen. Eltern müssen uns Erzieherinnen vertrauen, sie übergeben uns ihren wertvollsten Schatz, den es für uns zu behüten gilt. Die Kinder müssen uns vertrauen und die Eltern loslassen. Dies ist ein emotional großer Schritt und nicht immer leicht zu bewältigen. Darum ist die Zusammenarbeit und eine gute Beziehung zwischen Einrichtung und Elternhaus unerlässliche Grundlage. Vertrauen und Wertschätzung, Annahme und Respekt, gehören zu der Partnerschaft zwischen Einrichtung und Elternhaus, damit wir jederzeit gemeinsam zum Wohl des Kindes handeln können. Nur gemeinsam können wir zum Wohl des Kindes unserer Aufgabe als familienergänzende Einrichtung gerecht werden. Gerade in der Nestgruppe geht es täglich um die individuellen, grundlegenden Bedürfnisse der Kinder, die Voraussetzung für ein gesundes, ausgeglichenes Wohlbefinden sind. Lernen geht über Körpererfahrung und Bewegung! Durch Bewegung erobert das Kind seine Umwelt, gewinnt kognitive, affektive und soziale Erfahrungen und drückt sich aus. Durch Bewegung bauen Kinder ihre motorischen Fähigkeiten auf, gewinnen an Geschicklichkeit und Sicherheit und nehmen sich selbst und ihre Umgebung deutlich wahr. Das Lernen - mit allen Sinnen und viel Bewegung - fördert außerdem eine dichte Vernetzung der Nervenzellen und regt die Durchblutung des Gehirns an. Beim Rennen und Rutschen, Hüpfen, Klettern und Kriechen entwickeln Kinder Ausdauer und Konzentration, schulen ihre Geschicklichkeit, üben die Koordinationsfähigkeit und entwickeln Fertigkeiten, die sie selbstbewusst und selbstsicher machen.

8.3. Ernährung – Frühstück in der Nestgruppe

Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern eine sinnliche Erfahrung und ein sozial/gesellschaftliches Ritual. Gerade bei den Nestkindern ist das regelmäßige und doch noch sehr individuelle Bedürfnis nach Essen (das Richtige zur richtigen Zeit) sehr wichtig! Hunger heißt Leid und das bedeutet für die Kleinen, dass man diesem ein Ende bereiten muss, da sonst kein Spiel möglich ist. In der Krippe findet das Frühstück täglich gegen halb zehn statt. Das Essen wird von uns Erzieherinnen eingekauft (monatliche Kosten für die Eltern 10 Euro pro Kind) und zubereitet. Es gibt ein vielfältiges Angebot und reichhaltige Kost, angepasst und abgestimmt auf die Kinder. Sie werden Schritt für Schritt an das selbstständige Essen herangeführt und lernen die verschiedensten Lebensmittel kennen und lieben. Obst und Gemüse, Brot und Brötchen, Wurst und Käse, Eier und Joghurt, sowie verschiedene Aufstriche, Marmelade, Honig…..

8.4. Ernährung – Frühstück in der Regelgruppe

Zum täglichen gemeinsamen Frühstück bringen die Kinder von zu Hause ihr Frühstück mit. In Elterngesprächen werden den Eltern bei Bedarf Ideen zur abwechslungsreichen Gestaltung des Frühstücks angeboten. Außerdem steht ein Obst und Gemüseteller immer auf dem Frühstückstisch. Wir beteiligen uns seit 2011 am „Tiger Kids Programm“ der AOK Montabaur. Hier entdecken die Kinder spielerisch die verschiedenen Lebensmittel und erhalten täglich gesunde Durstlöscher wie verschiedene Tees, Wasser oder auch verdünnte Säfte, die selbst hergestellt werden. Die Kinder der Regelgruppe haben in verschiedenen Angeboten die Möglichkeit, Lebensmittel kennenzulernen und durch Kochen, Backen, Ernten und Säen zu erleben, welchen Weg unsere Nahrung geht, bevor sie uns ein sinnliches Vergnügen bereitet. Das Feld der Sinneserfahrungen ist eines der wichtigsten Felder und das Essen spielt dort eine besonders wichtige Rolle.

8.5 Ernährung – das Mittagessen

Das Mittagessen wird angeliefert und kann vorher aus zwei Gerichten ausgewählt werden. Das Angebot beinhaltet wöchentlich vegetarische Kost, Fleisch, Geflügel sowie Fisch. Salat und Gemüse sind tägliche Bestandteile des Essens. Die Kinder sollten alles im Laufe der Zeit probieren, aber essen ist freiwillig und sollte mit Entdeckergeist, Genuss und Lust stattfinden. Für die Kleinstkinder wird das Essen variiert oder sie bekommen Babynahrung.

8.6. Schlafen in Krippe und Regelbereich

Die Möglichkeit zu schlafen, zu ruhen und zu entspannen, muss für Krippenkinder im Tagesablauf gegeben sein. Nach einer Zeit der Bewegung, des Spielens und Lernens, sind Ruhephasen zum „Auftanken“ notwendig. Da das Bedürfnis nach Aktivität und Ruhe von Kind zu Kind unterschiedlich ist, ist es ideal, wenn Krippenkinder nach Bedarf schlafen können, d.h. nicht nur gemeinsam mit den anderen Kindern zu einer festgelegten Zeit. Dazu ist es wichtig, räumliche Bedingungen zu schaffen, die dies ermöglichen. Hierzu gibt es im Gruppenraum Rückzugsbereiche (Kinderwagen, Matratze, Sofa). Weiterhin verfügen wir über einen Schlafraum, der jederzeit abzudunkeln und verfügbar ist. In diesem befinden sich Kinderbetten. Ein Babyphon und sporadische Kontrollen sind notwendig, um die Situation im Schlafraum zu kontrollieren. Voraussetzung für die Tagesstätte ist unter anderem ein Schlafraum für die Regelkinder. Dieser steht ihnen zu Verfügung nach dem Mittagessen bis um 14:30 Uhr. In dieser Zeit haben sie die Möglichkeit nach Bedarf dort zu schlafen, ruhen oder einfach ein Hörspiel zu hören. Nach 14:30 Uhr gilt es, schlafende Kinder nicht zu stören und ruhig drinnen oder draußen (Außengelände) zu spielen.

8.7. Sauberkeitserziehung

Die Sauberkeitserziehung ist gerade in der Nestgruppe (Kinder im Alter von null bis drei Jahren) ein wichtiges Thema, denn Kinder haben ein natürliches Interesse am eigenen Körper. Sie entwickeln durch einen liebevollen Umgang mit ihrem Körper ein bejahendes Körpergefühl. Die Pflegesituationen beim Wickeln, der Körperpflege, Anziehen, Füttern und Schlafen, sind wichtige und komplexe Momente im Alltag des Kindes. Wichtige soziale Erfahrungen werden gemacht. In dieser Zeit ist die Erzieherin ganz alleine mit dem Kind beschäftigt und kann sich ihm intensiv zuwenden, verbal und nonverbal mit ihm kommunizieren und dessen Grundbedürfnissen nachkommen. Zeit der ungeteilten Aufmerksamkeit! Die täglich wiederkehrenden Pflegehandlungen sind wichtige und anspruchsvolle pädagogische Fachaufgaben. Sie sind keine „Zeitfresser“, die schnell und routiniert abgewickelt werden sollen, um sich dann wieder vermeintlich wichtigeren Aktivitäten zuzuwenden. ACHTSAME UND BEZIEHUNGSVOLLE PFLEGE HAT GROßE BEDEUTUNG FÜR DIE GESAMTE ENTWICKLUNG DES KINDES.

8.8. Übergang von Krippe in Regelgruppe

Durch die Nähe und die halbgeöffneten Gruppen, besteht keine wirkliche Trennung zwischen Nest und Regelgruppe. Man begegnet sich immer wieder und die Kinder haben auch die Möglichkeit, die andere Gruppe zu besuchen. Dies gilt für beide Gruppen wechselseitig. So kennen sich die Kinder untereinander und alle Kinder kennen alle Erzieherinnen der Tagesstätte. Darum ist der Wechsel aus der Nestgruppe mit Vollendung des 3. Lebensjahres und entsprechender „Reife“ in der Regel kein Problem. Ganz im Gegenteil, es besteht hier große Vorfreude. Natürlich können die Nestflüchter zu jeder Zeit ihr Nest aufsuchen, um dort ein wenig mehr Ruhe zu finden oder Freunde zu besuchen.

8.9. Die Bedeutung des Spiels

Spielend lernen Kinder die Welt begreifen. Das Spiel ist die angemessene Form kindlicher Auseinandersetzung mit der Welt, im freien Spiel verarbeiten Kinder ihre Eindrücke, erlernen soziale Kompetenzen, entwickeln Fähigkeiten und Fertigkeiten, zeigen Eigeninitiative und konzentrieren sich. In Freispielsituationen suchen sich die Kinder aus, was sie mit wem, wo und wie lange spielen wollen. Hier haben sie wirklich die Wahl, sie können das machen, was ihnen am meisten entspricht. Die Räume der Kita und das naturnah gestaltete Außengelände bieten eine anregende Atmosphäre und wertvolle Spielangebote. Der Umgang mit den Elementen der Erde legt Grundlagen für das Forschen und Entdecken. Die individuelle Eroberung des Lebens im alltäglichen Miteinander findet in einer natürlichen Umgebung statt.

8.10. Soziales Lernen

In kleinen altersgemischten Gruppen entwickeln die Kinder ganz selbstverständlich soziales Verhalten und üben es ein. Ältere Kinder übernehmen Verantwortung für die Jüngeren, die sich in die Gruppe einordnen und von den Älteren lernen.

8.11. Naturnahes Lernen

Von Januar bis Dezember sind die Kinder an mindestens einem Tag in der Woche im Wald. Die dortigen Aufenthalte und Spiele sind eine ganzheitliche Sinnesschulung und fördern die differenziertere Wahrnehmung. Die Kinder lernen Pflanzen, Tiere und deren natürlichen Lebensraum kennen. Im Wald machen die Kinder elementare Erfahrungen. Sie lernen, mit der Schöpfung sorgfältig umzugehen und sammeln wertvolles Weltwissen. Sie erkennen Zusammenhänge, denn „die großen Dinge der Welt sind in den kleinen Dingen der Natur erfahrbar“.

8.12. Die Vorschulzeit

Mit fünf Jahren beginnt für die Kinder eine neue Zeit der Umwandlung. Sie wollen nun Neues erfahren. Gezielte Angebote für das Jahr vor dem Schulbeginn stillen den Wissensdrang, wecken Neugierde und stärken das Selbstbewusstsein. Sie brauchen Aufgaben, für die sie Verantwortung übernehmen können. Ihr Aktionsradius wird immer größer, sie brauchen Freiräume, um die bisher erlernten Kompetenzen zu üben und auszubauen. Sie lernen fürs Leben. Im Umgang miteinander nimmt die Sprache eine immer größere Bedeutung ein. Die Kinder setzen sich mit dem Schuleintritt emotional auseinander und sind in der Lage, über Ängste und Unsicherheiten zu sprechen.

8.13. Projekte

Um den Kindern in ihrer jeweiligen Altersstufe gerecht zu werden, finden sich die Kinder regelmäßig - über das tägliche Miteinander der Gesamtgruppe hinaus - in Kleingruppen zusammen, um dort bestimmte Themen oder Projekte zu erarbeiten, welche auf diese Gruppe abgestimmt sind und von einer Fachkraft geleitet werden. In Kleingruppen ist es leichter möglich, den Entwicklungsstand des einzelnen Kindes zu erkennen und gegebenenfalls darauf einzuwirken. Die Kleingruppenleiter sind zugleich Ansprechpartner für die Eltern.

8.14. Vorschularbeit bzw. Wechsel in die Grundschule

Die Vorschularbeit findet täglich nach der Freispielphase/Frühstück für die Gruppe der 5 – 6 jährigen Kinder statt. Während dieser Zeit beschäftigen sich die Kinder mit den unterschiedlichsten Themen und Materialien. Wir versuchen, ihnen ein breit gefächertes Angebot zu bieten, um alle Entwicklungsbereiche zu fördern. Durch gezielte Aktionen und Angebote wollen wir gleichzeitig dem Wissensdrang dieser Altersgruppe gerecht werden und Neugierde wecken. Die zentrale Bedeutung der Sprachentwicklung wird bereits schon beim Eintritt in den Kindergarten entsprochen. In Gesprächsrunden, Geschichten erzählen, Rollenspielen usw. innerhalb der Vorschulgruppe wird den Kindern die Möglichkeit gegeben, zu erfahren und zu entdecken, dass Sprache eine wichtige Funktion als Medium der Kommunikation und Zuwendung hat. Die Vorschularbeit ist auch gleichzeitig Raum für viele Aktionen in der Öffentlichkeit. Während eines Festes oder Gottesdienstes ist maßgeblich die Vorschulgruppe mit der Präsentation eines erarbeiteten Projektes beteiligt. Darüber hinaus wird der Erlebnis- und Erfahrungsspielraum dieser Kinder durch vielfältige Exkursionen erweitert. Diese führen in die nähere Umgebung, z. B. zur örtlichen Feuerwehr, Polizei, Bäckerei, Zahnarzt, Krankenhaus usw. Längerfristig geplante Ausflüge, z. B. eine Fahrt ins Theater, Besichtigung einer Burg…. werden auch durchgeführt. Die Kinder erleben ein breites Spektrum außerhalb der Kita und machen Erfahrungen im kulturellen und öffentlichen Leben. Für Fragen der Eltern, die vor allem im letzten Jahr der Kita-Zeit häufiger kommen, steht die jeweilige Fachkraft der Vorschulgruppe zur Verfügung. Nach Absprache, oder auch in kürzeren Gesprächen während der Bring- und Abholzeit, wird der Kontakt zu den Eltern vertieft und gepflegt. Grundsätzlich beginnt für uns die Vorbereitung auf die Schule nicht erst im letzten Kindergartenjahr, sondern bereits beim Eintritt in den Kindergarten, so dass eine fundierte und altersgemäße Förderung gewährleistet ist. In den letzten Wochen vor der Einschulung werden die Vorschulkinder auf den Schuleintritt intensiv vorbereitet. Ein Besuch in der hiesigen Grundschule in Holzappel, sowie auch Kontakte zu den verantwortlichen Lehrern werden geknüpft (Elternabend in der Kita mit Lehrern) und somit die Möglichkeit geschaffen, bestehende Fragen oder Probleme schon im Voraus zu besprechen. Ein traditioneller Abschluss für die zukünftigen Schulkinder ist dann die jährliche Übernachtung, die außerhalb der Einrichtung stattfindet, sowie ein Ausflug gemeinsam mit den Eltern, bei dem die Schulkinder verabschiedet werden. In einer feierlichen Zeremonie werden die Kinder von einer für die ev. Kirchengemeinde Dörnberg zuständige Pfarrerin für ihren neuen Lebensweg und die Einschulung gesegnet.

8.15. Feste Bestandteile

Zum Kita-Alltag gehören christliche Feste, Beten, Singen und kleine Rituale. Hier erfahren wir Unterstützung durch die örtlichen Seelsorgerinnen. Durch die besonderen Gottesdienste für Kinder und ihre Familien findet eine Einbindung in das religiöse Leben der Gemeinde statt. Kirchliche Feiertage, wie Weihnachten, Ostern, Erntedank, Nikolaus, St. Martin werden in der Kita thematisiert und gefeiert. Einen großen Stellenwert (besonders für die 4 – 6 jährigen Kinder) nimmt die Bildung zum Umwelt- und Naturverständnis ein. Bei den regelmäßigen Waldtagen werden die Kinder mit den natürlichen Kreisläufen der Natur konfrontiert. Sie lernen, sich in ein System, einen Rhythmus einzuordnen und sich als ein Teil der Natur zu betrachten. Alle Spiele fördern als ganzheitliche Sinnesschulung unsere Wahrnehmung. Eine besondere Bedeutung haben im Wald die ganz freien Spiele, welche die Kinder an Ort und Stelle, angeregt durch die unterschiedlichen Gegebenheiten dieser Umgebung, erfinden und in vielen Variationen spielen können. Der Wald fordert die Kinder und uns Erwachsene geradezu heraus, immer wieder Neues zu erfinden, und mit den gesammelten Schätzen aus der Natur zu spielen und Dekoratives herzustellen. Wir versuchen, den Kindern zu vermitteln, dass der Mensch – als Mittelpunkt der Schöpfung – sich seines Verantwortungsgefühls für seine Umwelt und Mitgeschöpfe bewusst ist und auch danach handelt. Ein weiterer Aspekt unserer waldpädagogischen Arbeit ist es auch, die Natur für uns nutzbar zu machen. Wir ernten Wildfrüchte und Kräuter, um daraus z. B. Hustenmedizin, Cremes, Marmelade oder auch Limonade herzustellen. Regelmäßige, erlebnisorientierte Angebote bereichern die Waldtage. Besonders die älteren Kinder erhalten Angebote wie: Bau einer Burmabrücke, Schatzsuche im Wald, Lagerfeuer…. Diese Aktionen sind wesentliche Bestandteile der Vorschulkinderübernachtung. In der Abenteuerpädagogik, von denen die Waldtage oft geprägt sind, stehen folgende Aspekte im Vordergrund:

  • Kooperation statt Wettkampf und Konkurrenz
  • aufeinander Rücksicht nehmen
  • Unterstützung geben
  • als Gruppe Problemlösungsstrategien entwickeln
  • wirkliches Abenteuer lässt sich nicht konsumieren, sondern verlangt selbständiges Denken und Handeln
  • es besteht die Möglichkeit Neuland zu erforschen, eigene Grenzen aufzustellen und lernen, mit Gefahrenquellen bewusst umzugehen
  • Erfolgserlebnisse, Stärkung des Selbstbewusstseins

Ein weiterer, fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit ist die Bildung für nachhaltige Entwicklung in Bezug auf Umwelt und Energie (Agenda 21). Es ist uns wichtig, dass die Kinder sich mit ihrer Umwelt (Natur) auseinandersetzen, Zusammenhänge erkennen und ihnen bewusst wird, dass unser Handeln einen Einfluss auf die Natur ausübt. Gehen wir rücksichtsvoll mit den Schätzen um, die die Natur uns gibt, so werden auch die Generationen nach uns noch ein lebenswertes Dasein auf unserem Planeten führen können. Durchgeführt werden verschiedene Projekte zu folgenden Themen:

  • Sonnenenergie
  • Windkraft
  • Wasserkraft
  • Lebensbedingungen in anderen Teilen der Welt (Armut, Krieg)

In altersgemäßen Angeboten experimentieren die Kinder und finden selbst Lösungen und Erklärungen, philosophieren und hinterfragen die Welt, können an alltägliche Erfahrungen anknüpfen und verarbeiten diese im Spiel.

8.16. Rituale und Regeln

Regeln stellen eine Orientierung, einen roten Faden im Alltag dar. Sie erleichtern und ermöglichen das soziale Zusammenleben und stellen Gerechtigkeit her. Regeln sollten für Kinder sinnvoll, verständlich und nachvollziehbar sein, zusammen beschlossene Regeln werden besser eingehalten und eingesehen. Kinder brauchen und lieben Rituale. Sie geben Sicherheit und strukturieren den Tages- und Jahresverlauf. Jedes wiederkehrende Fest ist ein Ritual, die gewohnte Art, es zu feiern, kann zu Vorfreude und gemeinsamen Tun führen, die Zusammengehörigkeit fördern und die Planung erleichtern.

9. Beobachtung und Dokumentation

Beobachtung ist ein Grundpfeiler professioneller Arbeit mit Kindern. Beobachtung bedeutet, genau und objektiv hinzuschauen, einen Perspektivenwechsel vorzunehmen, wahrzunehmen, was die jeweilige Situation für das Kind bedeutet. Wie es sich verhält, warum es dies oder jenes tut, und erst auf dieser Grundlage zu Bewertungen und Einschätzungen zu kommen. Beobachtung ist die Voraussetzung für eine jeweils angemessene Arbeitsweise, für Differenzierung und Planung der Arbeit. Gezielte Beobachtung der Kinder ist eine wesentliche Voraussetzung, angemessen mit ihnen umzugehen bzw. auf sie einzugehen und die Besonderheiten des Kindes wahrzunehmen, seine Entwicklungsprozesse zu dokumentieren, um entsprechend darauf reagieren zu können und eine Basis für den Austausch mit den Eltern zu erhalten. Dokumentation der Arbeit bedeutet zum einen das Unsichtbare sichtbar zu machen; zu zeigen was wir tun, warum und wie. Es bedeutet zum anderen, die kindliche Entwicklung in ihren verschiedenen Stadien sichtbar zu machen. Dokumentation ist die Grundlage für Elterngespräche. Evtl. Entwicklungsverzögerungen können auf diese Weise frühzeitig wahrgenommen und unterstützende Maßnahmen eingeleitet werden. Eine weitere Art unserer Dokumentation sind Portfolios. Aktionen in der Kita werden durch Fotos, Filmaufnahmen, Zeitungsberichte und Notizen dokumentiert.

10. Zusammenarbeit im Team und mit dem Träger

Der Arbeit mit Menschen liegt eine Lebenseinstellung zugrunde, die von Freude und Lust nach Lebendigkeit und Entdeckung geprägt ist. Unser Team setzt sich aus sechs Erzieherinnen zusammen. Jede von uns hat die Möglichkeit, sich mit ihrer Persönlichkeit, ihrer individuellen Kompetenz und Erfahrung in das Gesamtteam einzubringen. Regelmäßig (in 14-tägigem Wechsel) findet eine Teamsitzung statt, die für viele verschiedene Bereiche unserer Arbeit unverzichtbar ist. Der Träger ist sich seines komplexen Auftrages bewusst und steht in regelmäßigem Austausch mit der Leitung und dem Team. Mit ihm werden personelle, pädagogische, konzeptionelle, planerische und organisatorische Fragen erörtert. Die Zusammenarbeit ist geprägt durch ein großes Interesse an der inhaltlichen Arbeit und einem freundlichen, vertrauensvollen Umgang miteinander.

11. Gesetzliche Grundlagen
§ 2 Grundsätze der Erziehung, Bildung und Betreuung in Kindertagesstätten
  1. Kindertagesstätten sollen die Gesamtentwicklung des Kindes fördern und durch allgemeine und gezielte erzieherische Hilfe und Bildungsangebote sowie durch differenzierte Erziehungsarbeit die körperliche, geistige und seelische Entwicklung des Kindes anregen, seine Gemeinschaftsfähigkeit fördern und soziale Benachteiligungen möglichst ausgleichen. Hierzu ist die Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Entwicklungsprozesse unter Beachtung der trägerspezifischen Konzeption und des Datenschutzes erforderlich. Diese sind zugleich Grundlage für Entwicklungsgespräche mit den Eltern.
  2. Die Tagesbetreuung von Kindern soll sich an den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien orientieren. Kindertagesstätten sollen mit den Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten bei der Erziehung des Kindes zusammenarbeiten und mit ihnen erzieherische Probleme und Bedürfnisse des Kindes erörtern. Sie sollen auf Inanspruchnahme notwendiger Hilfen auch in Fällen von Gewalt gegen Kinder oder sexuellem Missbrauch hinwirken (§8a SGB Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung).
  3. Kindertagesstätten haben auch die Aufgabe, bei der Früherkennung von Entwicklungsrückständen und Behinderungen mitzuwirken. Für die gemeinsame Erziehung behinderter und nichtbehinderter Kinder soll eine ausreichende Anzahl geeigneter Plätze in Kindertagesstätten vorhanden sein; die Plätze sollen auch entsprechend den allgemein anerkannten Regeln der Technik so weit wie möglich barrierefrei, im Sinne des § Abs. 3 des Landesgesetzes zur Gleichstellung behinderter Menschen, gestaltet sein.
§2a Übergang zur Grundschule
  1. Der Kindergarten soll in dem Jahr, welches der Schulpflicht unmittelbar vorausgeht, möglichst von allen Kindern besucht werden. Hierauf wirken die Träger der öffentlichen Jugendhilfe hin.
  2. In diesem Kindergartenjahr wird nach Maßgabe der jeweiligen Konzeption insbesondere der Übergang zur Grundschule vorbereitet und über die allgemeine Förderung nach §2 hinaus die Sprachentwicklung der Kinder beobachtet und durch gezielte Bildungsangebote gefördert.
  3. Die Kindertagesstätten arbeiten mit den Grundschulen zur Information und Abstimmung ihrer jeweiligen Bildungskonzepte zusammen. Hierzu werden geeignete Kooperationsformen, wie Arbeitsgemeinschaften, gegenseitige Hospitationen und gemeinsame Fortbildungen zwischen Kitas und Grundschulen organisiert (Kooperationsvereinbarungen zwischen Kindertagesstätten und Grundschulen).
§ 3 Mitwirkung der Eltern
  1. Die Eltern und sonstigen Erziehungsberechtigten der Kindertagesstätte besuchenden Kinder wirken durch die Elternversammlung und den Elternausschuss an der Erziehungs- und Bildungsarbeit der Kita mit.
  2. Die Elternversammlung besteht aus den Eltern und sonstigen Erziehungsberechtigten der die Kita besuchenden Kinder. Sie erörtert grundsätzliche, die Kita betreffende Fragen und wählt den Elternausschuss.
  3. Der Elternausschuss hat die Aufgabe, den Träger und die Leitung der Kita zu beraten, er gibt Anregungen für die Gestaltung und Organisation der Arbeit in der Kita. Er ist vor wesentlichen Entscheidungen zu hören.
  4. Elternausschüsse sollen sich örtlich und überörtlich, sowie landesweit zusammenschließen, sie werden hierbei von den örtlichen Trägern der Jugendhilfe unterstützt.

(Auszug aus dem Kindertagesstättengesetz – Kinder in Rheinland-Pfalz – 1. Auflage 2006)

12. Zusammenarbeit und Beteiligung der Eltern

Die Kita „Zauberwald“ ist eine familienergänzende Einrichtung! Daher ist die Kommunikation zwischen Eltern und Erzieherinnen eine wichtige Voraussetzung für die gemeinsame, erfolgreiche Erziehungsarbeit. Dies zeigt sich bereits in der Eingewöhnungszeit des Kindes, die wir individuell gestalten und die u. A. dem intensiven Austausch mit den Eltern dient. Der Kontakt zwischen Eltern und Erzieherinnen wird geprägt durch:

  • Tür- und Angelgespräche
  • Entwicklungsgespräche, bei denen sich Eltern und Erzieherinnen regelmäßig über den Entwicklungsstand des Kindes austauschen
  • Elternbriefe, die in regelmäßigen Abständen über Inhalte der pädagogischen Arbeit, Termine und Besonderheiten des Alltages berichten
  • Elternabende zu aktuellen Themen (gestaltet durch das Kita-Team, den Träger oder Gastreferenten)
  • den Elternausschuss, der jährlich neu gewählt wird. Er informiert mündlich oder auch schriftlich über seine Arbeit
  • den Förderverein, der sich regelmäßig trifft und ebenfalls bei Elternzusammenkünften über seine Arbeit berichtet
  • Feste, Ausflüge, gemeinsame Aktionen, bei denen die Eltern aktiv mitplanen und helfen

Ein vertrauensvoller, offener und ehrlicher Kontakt zwischen Eltern und Erzieherinnen ist unerlässlich, da nur durch diese intensive Zusammenarbeit ein optimaler Rahmen für ein gutes Miteinander und die Entwicklung des Kindes gegeben ist.

13. Förderverein Kita Zauberwald – Dörnberg e. V.

Aufgrund der guten Kontakte untereinander gründete sich im Jahr 2010 ein Förderverein. Es handelt sich um einen gemeinnützigen Verein, der seine Mittel in erster Linie zum Nutzen und Wohle der Kita Zauberwald in Dörnberg einsetzt. Er verwaltet u. A. die monatlichen Abgaben der Eltern für die Finanzierung der Geschenke, welche die Kinder im Jahreslauf erhalten (Geburtstag, Ostern, Nikolaus...), sowie die Verwaltung des „Teegeldes“, dass für die Begleichung der monatlichen Getränkerechnung verwendet wird. Der Förderverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die pädagogische Arbeit, Erziehung und Bildung der Kinder in der Kita zu unterstützen. Er berät und hilft bei der Umsetzung und Finanzierung von Projekten, sowie der Anschaffung von Spiel- und Fördermaterialien. Die finanziellen Mittel dazu setzen sich aus den Mitgliedsbeiträgen und Spenden zusammen. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 1 € im Monat.

14. Tagesablauf in der Regelgruppe

7.00 – 8.00 Uhr Frühdienst – Empfang von Kindern, „Tür- und Angelgespräche“ mit Eltern

8.00 – 9.00 Uhr Freispiel, „Tür- und Angelgespräche“ mit Eltern, Vorbereitung von Angeboten

9.00 Uhr Morgenkreis, Begrüßung aller Kinder, Vorstellung der Angebote für diesen Tag

9.30 Uhr Frühstück

ab 10.00 Uhr Freispiel und pädagogisches Angebot in Kleingruppen

ab 12.00 Uhr Freispiel nach Neigung, Bewegungsangebot, Außengelände

12.30 – 13.00 Uhr Abholzeit für die Vormittagskinder

13.00 Uhr Mittagessen

13.45 – 14.30 Uhr Mittagsruhe, Stillbeschäftigung und Schlafenszeit

14.30 Uhr Freispielzeit, Außengelände, Turnhalle

ab 15.30 Uhr Aufräumen und Ausklingen des Tages, Abholzeit, kurze Gespräche mit den Eltern

15. Tagesablauf in der Nestgruppe

7:00 – 8:00 Uhr Empfang von Kindern, kurze Gespräche mit Eltern

8:00 – 9:30 Uhr Freispiel, kleine Angebote vor dem Frühstück

9:30 Uhr Händewaschen, Fingerspiele u. Lieder am Tisch Frühstück, anschl. Abräumen

10:30 Uhr Jedes Kind wird gewickelt, Zeit für Einzelzuwendung Freispiel bzw. Angebote für die Kinder in der Gruppe: Bücher schauen, singen, spielen, Bewegungsangebot, Außen- gelände, Turnhalle, Spaziergänge

ab 12:00 Uhr Abholzeit für die Teilzeitkinder

13:00 – 13:45 Mittagessen, Hände u. Gesicht waschen, Wickeln

13:45 – 15:00 Schlafenszeit (individuell)

15:00 – 16:00 Freispielzeit, Außengelände, Aufräumen und Ausklingen des Tages, Abholzeit, kurze Gespräche mit den Eltern

16. Die wichtigsten Adressen

Kommunale Kita Zauberwald
Breiter Weg 1
56379 Dörnberg
Tel. 06439/1583
Träger: Ortsgemeinde Dörnberg, Charlottenberg, Horhausen

Ansprechpartner:
Bürgermeister Heiko Hofmann
Breiter Weg 1
56379 Dörnberg

Ansprechpartner in Verwaltungsfragen:
Verbandsgemeinde Diez
Louise-Seher-Str. 1
65582 Diez

Öffnungszeiten der Kindertagesstätte Zauberwald

Ganztags: Montag – Donnerstag von 7:00 – 16:00 Uhr
Freitag 7:00 – 13:30 Uhr
Teilzeit: Montag – Donnerstag von 7:00 – 13:00/14:30 – 16:00 Uhr
Freitag 7:00 – 12:30 Uhr

17. Schlusswort

Die Bitte eines Kindes an seine Eltern (und Erzieher/innen)

  • Verwöhne mich nicht! Ich weiß sehr wohl, dass ich nicht alles bekommen kann wonach ich frage. Ich will Dich nur auf die Probe stellen!
  • Weise mich nicht im Beisein anderer Leute zurecht, wenn es sich vermeiden lässt. Ich werde Deinen Worten viel mehr Beachtung schenken, wenn Du mit mir unter vier Augen sprichst und mich nicht öffentlich blamierst.
  • Sei nicht ängstlich mit mir und schenke meinen kleinen Unpässlichkeiten nicht zu viel Aufmerksamkeit. Sie verschaffen mir manchmal die Zuwendung, die ich benötige.
  • Sei nicht fassungslos, wenn ich Dir sage: „Ich hasse Dich!“ Ich hasse Dich nicht, sondern Deine Macht, meine Pläne zu durchkreuzen.
  • Bewahre mich nicht vor den Folgen meines Tuns. Ich muss auch mal peinliche Erfahrungen machen.
  • Nörgle nicht! Wenn Du das tust, schütze ich mich, indem ich mich taub stelle.
  • Mache keine raschen Versprechungen. Bedenke, dass ich mich schrecklich im Stich gelassen fühle, wenn Versprechungen gebrochen werden.
  • Sei nicht inkonsequent! Das macht mich völlig unsicher und lässt mich mein Vertrauen zu Dir verlieren.
  • Unterbrich mich nicht, wenn ich Fragen stelle. Wenn Du das tust, werde ich mich nicht mehr an Dich wenden, sondern versuchen, meine Informationen anderswo zu bekommen.
  • Sag nicht, meine Ängste wären albern! Sie sind erschreckend echt. Aber Du kannst mich beruhigen, wenn Du versuchst, sie zu verstehen.
  • Versuche nicht immer so zu tun als seiest Du perfekt und unfehlbar. Der Schock für mich ist groß, wenn ich herausfinde, dass Du es doch nicht bist.
  • Denke nicht, dass es unter Deiner Würde sei, Dich bei mir zu entschuldigen. Eine ehrliche Entschuldigung erweckt in mir ein überraschendes Gefühl von Zuneigung.
  • Vergiss nicht, ich liebe Experimente! Ich kann ohne sie nicht groß werden. Bitte halt’s aus.
  • Vergiss nicht, wie schnell ich aufwachse. Es muss für dich sehr schwer sein, mit mir Schritt zu halten – aber bitte, versuche es!!
(unbekannter Verfasser)
18. Literaturverzeichnis:
  • Kindertagesstättengesetz
  • Konzeptionen Kiga Schönborn 2006, KITA George&Friends Berlin, KITA Flacht
  • Bildungs- und Erziehungsempfehlungen Rheinland-Pfalz
  • Gerlinde Lill, Qualitätslexikon/Kindergartenprofis/Krippe
  • Was im Leben wirklich zählt, S. Stöcklin-Meier
  • Bildungsplan
  • Kindergarten Heute, Spot/So geht’s mit Krippenkindern
Ergänzung zum Konzept der Kindertagesstätte Zauberwald

Mitspracherecht und demokratisches Handeln sind wichtige Bausteine in unserem Leben. Dies erfahren Kinder durch unser alltägliches Handeln. Kinder wollen ernst genommen werden und spüren, dass sie gleichwertige Menschen sind, die etwas bewirken können. Wir geben den Kindern Zeit und Raum, um sich uns mitzuteilen, um die Bedürfnisse, Wünsche, Interessen, aber auch Kritik zu äußern. Das bedeutet für uns, sich mit den Bedingungen und Möglichkeiten auseinanderzusetzen, welche es gewährleisten, dass jedes Kind sich tatsächlich beteiligen kann. Unsere Aufgabe besteht darin, das Interesse der Kinder an Beteiligung zu wecken. Da Kinder in der Regel einen großen Teil des Tages in der Kita verbringen, ist es uns besonders wichtig, dass sie sich bei uns wohlfühlen. Daher haben die Kinder bei uns auch zahlreiche Möglichkeiten, den Alltag mitzugestalten. So wird beispielsweise mit den Kindern besprochen und entschieden, wie das gemeinsame Vorhaben am Tag aussehen könnte. Wir sprechen mit den Kindern über Projekte oder Ausflüge und berücksichtigen ihre Ideen und Anregungen angemessen. Gemeinsam wird auch die Auswahl des Mittagessens sowie der Spielangebote entschieden. Jedes Kind kann – unter anderem – für sich festlegen:

  • Was und wieviel es frühstückt.
  • Wo und neben wem es beim Mittagessen sitzen möchte, was und wieviel es isst.
  • Wie der Geburtstag gefeiert wird, welcher Wunsch erfüllt wird.
  • Inwieweit es sich an den unterschiedlichen Angeboten beteiligt, oder sich lieber zurückziehen möchte.

Unser Ziel ist, Kinder in möglichst viele Entscheidungsprozesse, die einerseits ihre Person und andererseits das alltägliche Zusammenleben betreffen, mit einzubeziehen. Auf die Frage, warum aus pädagogischer Sicht die Partizipation der Kinder unerlässlich ist, gibt es eine ganze Reihe guter Antworten:

  • Kinder lernen, eine eigene Meinung zu bilden,
  • Kinder lernen, ihre Gedanken in Worte zu fassen,
  • Kinder lernen, die Meinungen anderer Kinder wahrzunehmen,
  • Kinder lernen, Entscheidungen zu treffen,
  • Kinder lernen, ihre eigenen Gedanken ggf. umzudenken,
  • Kinder lernen den bewussten Umgang miteinander (Empathiefähigkeit),
  • Kinder lernen, anderen zuzuhören und
  • Kinder lernen, sich für bestimmte Dinge zu engagieren.

Das bedeutet für unsere Arbeit, dass wir den Kindern eigene Entscheidungen zugestehen, ohne sie dabei alleine zu lassen. Kinder sind nicht von Anfang an entscheidungsfähig, sie lernen, eine eigene Meinung zu bilden. Dabei benötigen sie die Unterstützung und Begleitung von uns Erwachsenen. Dies wird im täglichen Miteinander geübt. Darüber hinaus gibt es wiederkehrende Termine und festgelegte Abläufe, um den Kindern Raum und Zeit zu geben, gemeinsam über Dinge zu sprechen, welche die Kinder bewegen, Entscheidungen zu treffen und Planungen vorzunehmen. Die wöchentlichen Gesprächsrunden, sowie der tägliche Morgenkreis bieten hierzu eine gute Gelegenheit:

  • die Kinder werden nach Vorlieben, Wünschen und Kritik befragt,
  • die Kinder berichten von ihren Erlebnissen zu Hause oder im Kindergarten,
  • gemeinsam wird der Tag reflektiert
  • Informationen werden ausgetauscht und neue Projekte vorgestellt.

Die Kinder erfahren hier, dass sie auf interessierte Zuhörer treffen, Raum zum Erzählen eigener Erlebnisse haben und erweitern ihre Fähigkeit zur Kommunikation. Angehört zu werden und sich mitzuteilen bereitet den Kindern Freude und stärkt das Selbstbewusstsein. Für alle Kinder sind feste Bezugserzieherinnen zuständig. Sie leiten die Morgenkreise und Gesprächsrunden in den Gruppen, sind feste Ansprechpartner für die Kinder und deren Eltern. Sie führen die Entwicklungsgespräche bzw. Elterngespräche. Falls erforderlich, können sich die Kinder ihrer Bezugserzieherin mitteilen (bei Hemmungen, sich vor einer großen Gruppe zu äußern). Einmal wöchentlich treffen sich alle Kinder und Erzieherinnen zu einem gemeinsamen Gesprächskreis. Neben einem festgelegten Ablauf führt die Erzieherin, die den Gesprächskreis leitet, die Kinder zu einer „Konferenz“. Sie fragt die Kinder nach ihren Wünschen/Anliegen. Es ergibt sich ein Gespräch, bei dem Absprachen getroffen, Ideen gesammelt, Regeln besprochen und Anliegen geäußert werden. Planungen, Projekte, Aktivitäten, Angebote können angesprochen und diskutiert werden. Bei Problemen oder Unstimmigkeiten wird gemeinsam nach einer Lösung gesucht. Regeln werden überdacht und ggf. geändert. Wichtige Entscheidungen, Regeländerungen werden im Gruppentagebuch schriftlich festgehalten. Kinderkonferenzen stärken das Selbstwertgefühl und die Fähigkeit zur Kommunikation.

Rechte der Kinder

In unserer Einrichtung räumen wir den Kindern Rechte ein, die sie, im Rahmen des Tagesablaufes und hinsichtlich ihres eigenen Entwicklungsstandes, durchsetzen und einfordern können. So haben sie – neben dem Recht auf eigene Entscheidungen und Freiräume – ebenso das Recht auf Schutz, Zuwendung und Geborgenheit. Sie haben das Recht, Grenzen zu erleben und Grenzen zu setzen. In der Umsetzung der kindlichen Rechte ist es uns wichtig, dass wir uns unserer Vorbildfunktion stets bewusst sind und sie im Alltag mit den Kindern authentisch umsetzen. So wollen wir uns nicht ungefragt in die Angelegenheiten der Kinder einmischen, so lange wir den Eindruck haben, dass das Wohl der Kinder nicht gefährdet ist und niemandem Schaden zugefügt wird. Damit die Kinder Gelegenheit haben, ihre Grundrechte einzufordern, gibt es einen offenen Umgang mit Beschwerden. Kinder von Anfang an zu beteiligen, bedeutet auch – unter Berücksichtigung ihrer Kompetenzen – Botschaften wahrzunehmen, nachzufragen, anzubieten und Entscheidungen zu respektieren, wo immer es nicht in offensichtlichen Gefährdungen mündet. Beschwerden, unerfüllte Bedürfnisse von Kindern Die Möglichkeit der Beschwerde erfordert von uns Fachkräften, dass wir Gefühlen und Konflikten Raum geben, und eine Grundhaltung haben, die Beschwerden nicht als lästige Störung, sondern als Botschaft und Beziehungsangebot begreift. Die Kinder können im Alltag erleben, dass sie auch bei Unzufriedenheit, die nur über Ausdrucksformen wie Weinen, Zurückziehen und Aggressivität wahrgenommen werden, ernst genommen werden. Das Gesehen- und Gehörtwerden fordert Respekt gegenüber den Empfindungen der Kinder und die Einsicht, dass es auch von Seiten der Erwachsenen Unvollkommenheit, Fehlverhalten, Misslingen und Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Nur auf dieser Grundlage können Kinder erfahren, dass

  • sie Beschwerden angstfrei äußern können,
  • sie Veränderungswünsche mitteilen dürfen,
  • Ihnen Respekt und Wertschätzung entgegengebracht wird,
  • sie bei Bedarf individuelle Hilfe erhalten,
  • Fehlverhalten von Seiten der Erwachsenen eingestanden wird und Verbesserungsmöglichkeiten umgesetzt werden.

Gelingende Beteiligung ist präventiver Kinderschutz. Der Morgenkreis kann – neben dem alltäglichen Miteinander – ein Rahmen sein, in welchem Kinder sich über Dinge, die ihnen missfallen, beschweren können. Es kann jedoch Gründe geben, warum dieser für Kinder nicht der rechte Ort für Äußerungen einer Beschwerde ist, wenn z. B.:

  • das Vertrauensverhältnis zur anwesenden päd. Fachkraft gestört ist,
  • ein Kind sich in der Gruppe nicht beheimatet fühlt,
  • es um Themen geht, die ein Kind nur im kleinen Rahmen ansprechen möchte,
  • ein Kind sich nicht traut vor einer großen Gruppe zu sprechen.

Im Alltag werden von den Bezugserzieherinnen vielfältige Gesprächsanlässe genutzt: man kommt ins Gespräch, die Kinder berichten was sie erlebt haben, erzählen wie es ihnen geht, äußern aber auch Ärger über Dinge, welche ihnen nicht gefallen, über andere Kinder oder auch über päd. Fachkräfte. Solche Gespräche erfordern eine fragende Haltung und die Überzeugung, dass jedes Kind etwas Wichtiges zu sagen hat und gemeinsam Lösungen gefunden werden können. Durch aktives Zuhören werden die Kinder an das Erkennen und Benennen ihres Unmutes herangeführt. Bezugspersonen mit einer vertrauensvollen und stabilen Bindung zum Kind sind hier Garant für einen sensiblen Umgang miteinander. Eine Kindeswohlgefährdung zu erkennen und dann abzustellen ist vorrangiges Ziel. Bestehen Hinweise auf Gefährdungen von Kindern, wird dem in jedem Fall nachgegangen. Der Schutz des Kindeswohls nach §8a SGB VIII ist Bestandteil des Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrages unserer Kindertageseinrichtung. Dieser Schutzauftrag definiert verbindliche Verfahrensschritte, die in der Folge eines Verdachts auf eine drohende oder bestehende Beeinträchtigung des Kindeswohls umgesetzt werden. So verfolgen wir ein fachlich differenziertes Vorgehen bei problematischen und krisenhaften Entwicklungen und Kindeswohlgefährdung. Der Träger wird informiert, das Vorgehen in einzelnen Schritten dokumentiert. Eltern/ Personensorgeberechtigte werden als Partner der Kindertageseinrichtung wahrgenommen. Bei der Wahrnehmung einer Kindeswohlgefährdung wird geprüft, wann und wie Eltern und Kinder an der Problemlösung frühzeitig beteiligt werden können. Die Leitung, sowie die Erzieherinnen wurden anhand des Schutzkonzeptes zu Fragen des Kinderschutzes geschult. Um weiterhin sensibel für dieses Thema zu bleiben, haben wir folgende Instrumente des Austauschs:

  • täglich stattfindende Morgen- bzw. Gesprächskreise mit den Kindern,
  • regelmäßige Teamgespräche mit kollegialen Beratungen und Fallbesprechungen,
  • monatliche Fachberatungen (Leitung) mit kollegialen Beratungen und Fallbesprechungen,
  • Elterngespräche/Entwicklungsgespräche,
  • Gespräche mit dem Träger,
  • Elternabende/Elternvertreterversammlungen.

Dörnberg, den 31.08.2017